rheinschau Herbst 2017

uerdingen | PORTRAIT 8 | AUSGABE HERBST 2017 „WENN DU EINMAL MERKST, DU KANNST WAS BEWEGEN... DANN WILL ICH NICHT SAGEN DASS DU DA EINE SUCHT ENTWICKELST, ABER DAS IST SCHON EIN TOLLES GEFÜHL“ Im Alter von 40 Jahren, Watzlawik war mittlerweile verheiratet und Vater von zwei Kindern, begann er sein Zweitstudium der Sozialpädagogik in den Nie- derlanden. Die Vorgaben für Studierende lauteten 25 Prozent Hausarbeit, 25 Prozent Uni-Anwesenheit und 50 Prozent berufliche Praxis. Letzteres machte Watz- lawik allen zum Trotz mit 100 Prozent und absolvierte erfolgreich. Und genau zu diesem Zeitpunkt suchte die Friedenskirche einen Sozialarbeiter mit dem Schwer- punkt Kulturarbeit. „Das war wie für mich gemacht!“, erzählt Watzlawik. „Es gab Räume, aber keinen Etat und eine Aufgabe: Bringen Sie Leben ins Haus!“ Dieser freie Rahmen schien perfekt, um Watzlawiks Auffassung von Kreativität Entfaltungsraum zu geben. „Zuerst habe ich mir Leute gesucht, die Bock hatten, mitzumachen. Wie in meiner Teestube damals. Und diesen Ehrenamtlerkreis habe ich als Sozialpädagoge natürlich auch betüddelt“, sagt er schmunzelnd. Der Mann, der zuvor auch im Programmausschuss des Jazzclub saß und mittlerweile selbst Musik machte, kannte sich in der Szene inzwischen aus und hatte Kontakte. Er wagte auch gleich den großen Sprung und lud Jan Garbarek mit dem Hilliard Ensemble ein. „Es war teuer, sehr, sehr teuer“, erinnert er sich. Aber der Joachim Watzlawik trifft man hin und wieder im Markt Café Uerdingen Foto: Tobias Ritter Zusammen mit der Ruder AG des Gymnasium Fabritianum Foto: privat

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