rheinschau Ausgabe Winter 2017/18
UERDINGER GESCHICHTE(N) | uerdingen AUSGABE WINTER 2017/18 | 17 ...und beim nächsten Einkauf einfach abholen. Vorbestellungen per WhatsApp: 02151 47 02 88 Rhein Apotheke | Traarer Straße 9 | 47829 Krefeld über die Duisburger Straße oder über die Parkstraße dorthin gelangen. Letztere war immer als Hauptverkehrsachse geplant und konzipiert. So klangvoll der Name Parkstraße auch seien mag, mit Grünflächen und Naherholung verband anfangs niemand die Straße. Eher mit Durchgangs- und Industrieverkehr, denn die Park- straße war nach ihrem Bau im Jahr 1835 eine der am stärksten frequentierten Industriestraßen. Unternehmen und Fabriken wie die Apfelkrautfabrik A. Pohlig oder die Kesselfabrik A. Büttner waren dort angesiedelt. In den 1990er Jahren wurde die Parkstraße saniert. HIER RAUCHEN SCHLOTE, HIER IST LEBEN Aber was wäre Uerdingen und auch der Nordbezirk ohne sein Industrie-Antlitz? Schornsteine, Bahngleise und Rauchwolken kennen die Uerdinger zur Genüge. Früher jedoch gab es noch mehr. Uerdingens Historie begründet seine Stadtge- schichte nicht einzig und allein auf der Expansion und dem Aufstieg der Chemie- und Farbindustrie. Malzkaffee und Ölmühlen trugen genauso zum Aufstieg der Rheinstadt bei und prägten den Nordbezirk. Kathreiner´s Malzkaffe war weit in der Bundesrepublik bekannt, weniger dage- gen, dass er in Uerdingen produziert wurde. 1895 bauten „Kathreiner’s Malzkaffee Fabriken“ an der Duisburger Straße ihr Werk, 1998 meldete das Unternehmen jedoch Insolvenz an und musste auch seine Fabrik an der Duisburger Straße schließen. In einem Teil der alten Kathreiner-Werkshalle befindet sich heute die Eingliederungswerkstatt e.V.. Doch neben Chemie- und Farbindustrie prägte zudem die Ölmühlenindustrie das Erscheinungsbild Uerdingens. Zunächst lag der Schwerpunkt der Firma „Holtz & Willemsen“, welche einen erheblichen Anteil an der blühenden Ölmühlenindustrie Uerdingens hatte, auf der Herstellung von Öl, sowie Leinöl, Firnis und Lacklein- ölen. Mit fortschreitender Zeit, zunehmendem Erfolg und steigender Nachfrage ging man auch zur Fabrikation von Speiseölen über, die in der Schwesterfirma Howinolwerke zu Speisefett und Margarine verarbeitet wurden. Wegen eines immer größeren Produktionsaufkommens, wurde ein Teil der Produktion vom Rhein zur Lange Straße, die im Nordbezirk kurz hinter dem Uerdingen Bahnhof in die Duisburger Straße übergeht, verlagert. Industrie, strategischer Straßenbau, Urbanisierung und wirtschaftlicher Aufschwung haben den Uerdinger Nordbezirk über Jahrzehnte hinweg sukzessive wachsen lassen und machen ihn heute zu einem der bevölkerungsdichtesten Bezirke unserer Rheinstadt. Matthias Rutkowski Mehr Uerdinger Geschichte(n) in der nächsten Ausgabe! Foto: Archiv Horst Peterburs 90er Jahre: Neue Parkstrasse
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