rheinschau Ausgabe Winter 2017/18

PORTRAIT | uerdingen AUSGABE WINTER 2017/18 | 9 Foto: privat : Gibt es etwas, dass Sie hochgradig nervt? Ja, mich nervt hochgradig ewiges Gemeckere und die Unzufriedenheit von Leu- ten, die eigentlich überhaupt gar keinen Grund dazu haben. Und das Gemeckere befindet sich ja auf allerhöchstem Niveau. Das nervt mich in der Tat wahnsinnig! Auch die Hetze gegen Flüchtlinge. Ich finde es einfach unglaublich, dass Leute im Schlauchboot übers Meer schippern und dabei ihre Kinder verlieren. Und dann gibt es tatsächlich Leute, die sich dann beschweren, frei nach dem Motto: "Was wollen die denn hier?" : Wie gehen Sie damit um, wenn Ihnen so etwas begegnet? Dann werde ich frech! Ich sage dann auch was. Denn die haben alle ‘ne warme Hütte, ein Dach überm Kopf und vermutlich ein Flatscreen-TV. Und ich glaube, wir haben einfach irrsinniges Glück, dass wir hier geboren sind. Das ist wirklich Glück und das kann man ja auch nicht beeinflussen. Wenn man mal bedenkt, meine Ge- neration ist bisher komplett kriegslos, das ist natürlich ein ungeheuerlicher Vorteil und ein wahnsinniges Glück und die armen Leute haben alles verloren, inklusive ihrer Familie, sind verarscht worden von irgendwelchen Schleppern, haben ihr letztes Geld investiert, um irgendwie mal zur Ruhe zu kommen und hatten To- desangst. Und wenn da einer kein Verständnis hat, der hat für mich einen ganz prägnanten Hirnschaden. : Wovor haben Sie Angst? Im Moment vor überhaupt nichts. Ich finde auch, Angst ist ein falscher Ratgeber, ein schlechter, ein scheiß Ratgeber. Respekt ist gut, aber mit Angst ruft man die schrecklichen Dinge regelrecht herbei. Gerade vor Premieren beispielsweise, da habe ich natürlich Respekt, aber keine Angst. : Ich habe zwei Fragen zu einem Thema, bei dem ich nicht richtig weiß, wie ich anfangen soll. Ich fände es jedoch schön, wenn Sie darauf ganz ehrlich und frei antworten. Es geht um den Schlaganfall, der jetzt bald zehn Jahre her ist. Meine erste Frage ist: Möchten Sie darüber überhaupt sprechen? Eigentlich nicht, also nicht irre gerne. Aber von mir aus können wir das machen, denn ich habe festgestellt, dass es vielen anderen Betroffenen oft weiter hilft und das finde ich wiederum gut. Die Bullenbraut: Paula (Gaby Köster) und Hannes (Jochen Nickel) Foto RTLplus Boris Laewen www.ladenlokale-in-krefeld.de Bei uns bekommen Sie den Schlüssel für Ihre Träume. Backen Sie nicht länger kleine Plätzchen! © Jenko Ataman Vorlage_Anzeige_93_127_RheinschauUerdingen_Anzeige_93_127 25.10.2017

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